Sträfling Soria
Wieso? Denken sie etwa es gäbe einen Mangel an schlechten Vorsätzen?"
Sie ist das einzige Kind eines Ehepaars fahrender händler, sie zogen kreuz und quer durch das Königreich von Myrtana und priesen in den Städten ihre auf dem Land erworbenen Waren an und andersherum. Da sie, wie es der Fahrenden Händler Art, nie lange an einem Ort verweilten, war es für Soria kompliziert Freundschaften zu begründen und zu erhalten, was zudem noch durch ihr schüchternes und zurückhaltendes Wesen erschwert wurde. So wuchs sie allein auf, ohne Kontakt zu gleichaltrigen, ohne Freunde. Überhaupt waren die einzigen Menschen mit denen sie neben ihrer Familie Kontakt hatte die Kunden denen sie auf geheiß ihres Vaters immer sehr höflich, ja fast unterwürfig begegnete. so wuchs sie auf, ihre Unschuld und Lasterlosigkeit wohl behütet durch die einsamkeit auf den Straßen Myrtanas.
Als sie ins heiratsfähige Alter kam begann ihr Vater damit einen passenden und noch viel wichtiger: einen wohlhabenden Ehegatten für sie zu suchen. Als sie nun durch die Ebenen des Herzlandes von Myrtana zogen wurde er fündig, ein grober Bauer älter als ihr eigener Vater, mit einem Gemüt rauer als unbehauener Granit, ein paar Morgen Land und, neben Hühnern und Hasen, ein paar Rindern. Soria flehte ihren Vater an, sie nicht an diesen ungehobelten Klotz zu verheiraten, doch dieser verhandelte zu diesem Zeitpunkt schon über den Preis, denn eine jungfräuliche Braut ist in Myrtana unter den niederen Bürgerlichen eine stolze Mitgift wert. Deshalb wollte auch der Bauer diesen Umstand überprüfen und, nachdem der Preis ausgehandelt war sagte er zu Sorias Vater er solle sie gleich heute hierlassen und er würde ihre Unschuld auf die einzig mögliche Weise erproben. Mit einem schallenden Handschlag wurde das Geschäft unter den beiden Männern vollendet, und Sorias Eltern begannen ihr Lager für die Nacht zu richten. Sollte sich der Bauer diese Nacht davon überzeugt haben, würde bereits am nächsten Tag nach einem Priester gerufen werden der die Vermählung durchführen sollte.
In dieser Nacht verlor Soria ihre Unschuld in einer für sie nicht enden wollenden Flut aus Schmerz, Demütigung, und Scham. Als der alte Sack der morgen ihr Gemahl werden sollte nach einer gefühlten Ewigkeit verschwitzt und ekelerregend stinkend auf ihr liegend zum Ende kam weinte sie ob ihres Qualvollen Schicksals das sie nun ereilt hatte. Nachdem sie lange stumm weinend wach gelegen hatte viel sie in einen sehr unruhigen Schlaf. Geplagt von Albträumen von Flammen, Finsternis, und finster klingenden Stimmen inmitten eines lodernden Infernos die in finsteren seltsam melodischen Stimmen sangen:
Nach einigen Stunden erwacht sie durch einen harten schlag gegen die Schläfe, nur um kurz darauf vor Scherz das Bewusstsein zu verlieren. Alles was sie in dem kurzen Augenblick ausmachen kann ist ein seltsames Schimmern. Als sie erneut erwacht findet sie sich in einer Zelle wieder, vermutlich auf einem Schif, da der raum rundherum aus Holz bestand und ein leichtes Schwanken zu spüren war. Ihre Hände waren auf dem Rücken gefesselt, zudem war sie mit einem mit seltsamen Runen bedecktem Tuch geknebelt worden. So verbrachte sie eine Weile in der Zelle, sie weis nicht ob es Tage oder gar Wochen waren, manchmal kam jemand vorbei der ihr durch einen kleinen Schlitz im Tuch etwas zu trinken und dünnen Haferbrei einflößte, oder sie zum Abort führte. Sie versuchte oft sich bemerkbar zu machen um zu erfahren was hier vor sich gehe doch entweder ignorierte man sie oder stellte sie mit Gewalt ruhig. Irgendwann kamen sie in einer Hafenstadt an, den Gesprächen der Wachen konnte sie entnehmen das es ein Ort namens Khorinis war. Ohne das jemand wirklich mit ihr sprach wurde sie gefesselt und geknebelt wie sie war in einen Gitterwagen aus magischem Erz verladen, das mit den Selben Runen verziert war wie das Tuch das sie knebelte. Um sie herum formierten sich vier Paladine und einige soldaten, und hinter dem Gefängnisswagen mit ihr stand eine Kutsche. So zogen sie aus der Stadt aus und fuhren ungefähr eineinhalb Tage durch das ihr unbekannte Land. An einer Kreuzung konnte sie einen blick auf einen Wegweiser erhaschen, der ihre Richtung mit dem Begriff "Kolonie" betitelte.
Als sie anhielten endete der Pfad an einer Klippe, an der eine Art hölzerne Platform angebaut zu sein schien. Vor ihnen blitzte immer wieder eine Art riesige Kuppel auf, und sie wurde von dem Gefängniswagen auf die Plattform geführt. Dann trat ein alter Mann mit komischem Hut auf sie zu, und entrollte eine Schriftrolle mit einem Siegel das sie auch auf den Königlichen Steueranforderungen für ihren Vater gesehen hatte. Er begann Laut vorzulesen: "Die Gefangene 44723666 wurde wegen Schwarzmagischer Tätigkeit mit mehrfacher Todesfolge, des weiteren wegen Vernichtung von Armeekonfiszierten Waren und Täuschung aufrichtiger Handelsleute verurteilt zu Lebenslanger Zwangsarbeit in der Strafkolonie von Kohrinis." Sie schüttelte wild den Kopf und sah den Richter ungläubig an, sie versuchte zu schreinen zu erklären das das doch alles gar nicht war sein könne und das sie niemals mit den Dunklen Künsten im Bunde wäre. Der Alte Mann lächlte nur herablassend und Sprach weiter: "Beweise für die Tat sind der Niedergebrannte Hof des Bauern Inglov, samt den verbrannten Leichnamen des Besitzers, seiner Knechte und Magden und reste der bereits Konfiszierten Waren für die Armee in der Scheune. Des weiteren beteuern Victoria und Barabas, ehrenwertes Händlerpaar aus Myrtana, sie seinen Opfer eines Betrugs durch diesen Wechselbalg geworden. Weiterhin fand man die Beschuldigte die den ehrenhaften Inglov am nächsten Morgen heiraten sollte im Wäldchen nahe seines ehemaligen Hofes unbekleidet auf. Der Vers über eine sogenannte "Feurige Bestie" den sie mit fiebrigem eifer in einer schlafähnlichen Trance rezitierte und die Blutreste an der innenseite ihrer Oberschenkel sind, obwohl keine Wunde und auch die rituelle Klinge mit der diese dort hin kamen nicht zu finden waren, Beweis genug für die Durchführung eines Schwarzmagischenrituals." Das Verfahren wurde aufgrund der erdrückenden Beweislast verkürzt und daher war keine Anhörung der Täterin notwendig."
Dann drehte er sich um und winkte über die Schulter in Sorias Richtung, an ein paar Wachen sagte er abfällig: "schneidet ihr die Fesseln los und werft sie rein, lasst aber die finger Weg von dem Knebel!" Sie wurde zu Plattfrom geführt und daraufgestellt, kurz bevor sie sich in Bewegung setzte und die Kuppel passierte schntt ein soldat ihre Fesseln auf und Sprang wieder zurück auf die Klippe. Soria zog den Knebel nach unten und der Königsblaue stoff mit den silbrigen Runen hing um ihren Hals. Mit schwirrendem Kopf ob der eben gehörten Worte fuhr sie nach unten, nicht wissend was sie dort erwartet. In ihrem Kopf war totales Chaos, Sie? eine Hexe? eine Branndschatzerin? Mörderin? Sie konnte sich weder an irgendetwas davon erinnern was der Mann gesagt hatte, noch hatte sie jemals auch nur den geringsten Kontakt zu den Schwarzen Künsten gehabt! Dann fiel ihr wieder ein was sie gerade über ihre Eltern gehört hatte und verfiel in Trauer, hemmungslos weinend kommt sie unten an und schreitet unbewusst in richtung Tal. Wahrscheinlich war es ihr Glück das zu solch früher Zeit am Morgen niemand an der Austauschstelle Wache hielt, sie wäre ein leichtes Opfer für jeden gewesen...
Soria trägt momentan folgende Kleidung:
Ein Dunkelblaues Halstuch mit silbrigen Runen (Erhalten: Nachzulesen in der Vorgeschichte)
Eine Novizenrobe (von Missionarin Noeth)
Ein paar abgelaufene zerwetzte Sandalen (Teil ihrer ursprünglichen Sträflingskluft)
Eine Halskette aus Wargfangzähnen, und ein Armband aus den Krallen des selben )(die Trophäe eines gemeinsamen Kampfes mit Landstreicherin Jennifer gegen einen Warg)
Assecoires:
Eine von der luftfeuchtigkeit im Sumpf korodierte Kupferne Haarspange
Ein schlichtes Lederband das ihre lange blonde Mähne zu einem Pferdeschwanz zusammenhält.
Ein Tuch in schlichtem Leinenbraun um den Knöchel, mit dem sie momentan die Bissverletzung durch ein Molerat verbirgt.
Sonstige Ausrüstungsgegenatände:
Eine Sichel und ein kleines Messer zum Ernten von Sumpfkraut (auf Noeth´s Empfehlung hin aus der Schmiede des Sumpflagers)
Einen kleinen Dolch aus Erz (den sie für eine horrorende Summe am Austauschplatz erwarb)
Eine zerfetzte und löchrige Umhängetasche (die sie im Alten lager zwischen Essensresten und sonstigem Abfall gefunden hat)
Ein altes aber noch brauchbares Schwert das ihr zu schwer ist weshalb sie nur minder gut damit kämpfen kann. (erhalten von Anhänger Korsa auf der Suche nach Nachtschatten Für Baal Leto)
Restliche Habseligkeiten:
Ein schäbiges Notizbuch mit welligen Seiten in dem sie oft irgendetwas in unleserlichem Gekritzel notiert. (gefunden am Flussufer vor dem Alten Lager)
Ihr Sträflingshemd mit dem sie hier angekommen ist, indem sie ihr Erz immer fest einbündelt
Ein Schlüssel zur Novizenhalle im Sumpflager
Körperliche auffälligkeiten:
Ihr extrem helles und langes blondes Haar,
Ihre fast leuchtend hellgrünen Augen
Fähigkeiten:
Lesen (unterrichtet von ihrer Mutter)
Kaligraphische Schreibkunst (erlernt von ihrem Vater)
Zählen bis 100 (ebenfalls vom Vater erlernt)
Nähen und Sticken auf Hausfrauen Niveau (von ihrer Mutter)
Gerninges Wissen um Kräuter (von Noeth gelernt)
Geschehnisse in der Kolonie:
(von den Tagen vor ihrem auftauchen im sumpflager ist nichts bekannt, da sich niemand dafür interessierte, und sie aufgrund ihres schüchternen Wesens nicht einfach so erzählt)
Als sie im Lager im Sumpf ankam wurde sie von einer sehr freundlichen Frau begrüßt die sich als Missionarin Noeth vorstellte, und die obwohl aus anderen Gründen unnötig Soria zu überzeugen vesuchte sich dem Sumpflager anzuschließen. Und so geschah es auch, nun ist sie Novizin im Lager, arbeitet hart auf den Sumpfkrautfeldern und versucht nicht weiter aus der reihe zu fallen, was sie auch so bravorös schafft, das niemand außer Noeth bisher von ihr Kenntniss genommen zu haben scheint. Ab und an verlässt sie das Lager nicht um Kraut zu ernten sondern in Richtung des östlichen Waldes, aus dem sie oft nur wenige Augenblicke später wieder auftaucht. Nachdem sie nun mehrere Wochen verschwunden war taucht die kleine Soria wieder im Sumpflager auf, sich der Konsequenzen ihres Verschwindens nicht gewahr hofft sie dort wieder einen Teil "Heimat" zu finden.
Für diejenigen die sich nicht die Zeit genommen haben ihre Lebensgeschichte zu lesen hier nochmal eine Kurzberschreibung ihres Charakters:
Zurückhaltend, Schüchtern, Kleinlaut, aber wenn man sie besser kennt auch neugierig und Wissbegierig.
In all den Jahren in denen sie einsam und ohne Freunde ohne Zuhause mit ihren eltern durch Myrtana zog wurde ein einziger Vers zum Ausdruck all ihrer Sorgen und Wehklagen:
Heimat."
Soria wird auf Anordnung Baal Sanods zur zeit immer (zumindest laut Anordnung) von einem Novizen begleitet, da die Novizen des Lagers jedoch manigfaltige Pflichten haben, und einige weniger davon begeistert sind Kindermädchen für eine "Verrückte" zu spielen wechseln die Novizen die sie begleiten und bewachen laufend.
Die Novizen im RP:
---Taten---Wörtliche Rede---Gedanken---